Einladung zur nächsten Veranstaltung im Rahmen der Reihe KriKoWi : talks

Antiziganismus in den Medien

Mittwoch, 21.09.2022 | 13:00 bis 14:30 Uhr 
Aufzeichnung siehe unten

Noch bevor die Vorlesungszeit beginnt, starten wir mit einem bisher zu wenig beachteten aber sehr wichtigen Thema in eine neue Runde KriKoWi : talks. Wir sprechen über Antiziganismus in den Medien!

Dafür haben wir vier Expert_innen aus Forschung, Medienpraxis und Bildungsarbeit eingeladen:

  • Jùlie Halilic teilt mit uns ihre Erfahrungen in ihrer langjährigen Arbeit gegen Antiziganismus in den Sozialen Medien.
  • Dr. Radmila Mladenova zeigt uns mit ihrer Analyse der „Gipsy Mask“ aus ihrer druckfrischen Dissertation zu Antiziganismus im Spielfilm eine rassismuskritische Perspektive auf bisher als Kultfilme gefeierte Produktionen von Regisseuren wie Kusturica oder Petrović.
  • Adrian Oeser berichtet von seiner Arbeit an einem Dokumentarfilm zur Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma in Deutschland. Für Der lange Weg der Sinti und Roma hat er u.a. in den Archiven des öffentlich-rechtlichen Rundfunks recherchiert und zahlreiche Fälle antiziganistischer Berichterstattung gefunden.
  • Dr. Markus End forscht seit vielen Jahren zu Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit und arbeitet dazu häufig mit Akteur_innen aus Politik und Bildung zusammen.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Jùlie, Radmila, Adrian, Markus – und Euch! Teilt die Einladung für diese Veranstaltung gerne mit anderen Interessierten auf allen Kanälen.

Jùlie Halilic gehört der Minderheit der Sinti an und ist Mitbegründerin der Initiative Sinti Roma Pride. Sie engagiert sich seit ihrer frühsten Jugend für die Belange von Sinti und Roma und sorgt für Aufklärung über Antiziganismus. Ihr Großvater Walani Georg gehörte zu den ersten Bürgerrechtlern der Sinti in Deutschland, der unter anderem zu den 12 Streikenden in Dachau gehörte. Die Gründer von Sinti Roma Pride waren die ersten, die auf Antiziganismus in sozialen Medien aufmerksam gemacht haben und sich dagegen mobilisiert haben.

Dr. Radmila Mladenova ist Literatur- und Filmwissenschaftlerin und arbeitet an der Forschungsstelle Antiziganismus in Heidelberg. Sie hat als Autorin und Herausgeberin mehrere Bücher zum Thema visueller Antiziganismus veröffentlicht: Patterns of Symbolic Violence (heiUP 2019), Antigypsyism and Film (heiUP 2020), Visuelle Dimensionen des Antiziganismus (heiUP 2021) und “ target=“_blank“ rel=“noreferrer noopener“>The ‚White‘ Mask and the ‚Gypsy‘ Mask in Film (heiUP 2022). Ihre Ausbildung umfasst einen B.A. in Anglistik und Amerikanistik an der Universität Sofia (2001), und einen M.A. in Kultur im Prozess der Moderne: Literatur und Medien an der Universität Mannheim (2014).

Adrian Oeser lebt als freier Filmemacher in Frankfurt am Main. Seit seinem Regiestudium an der Filmakademie Baden-Württemberg arbeitet für den Hessischen Rundfunk, Das Erste und Arte. Er dreht hauptsächlich lange TV-Dokumentationen zu sozialen und historischen Themen.

(Foto: Peter Jülich)

Dr. Markus End ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Antisemitismusforschung und Vorsitzender der Gesellschaft für Antiziganismusforschung. Seine Arbeitsschwerpunkte umfassen Theorien des Antiziganismus, antiziganismuskritische Bildungsarbeit und Antiziganismus in den Medien, bei Polizei- und Sicherheitsbehörden sowie in der Sozialen Arbeit.



Die Veranstaltung fand über Zoom statt, die Aufzeichnung ist auf unserem YouTube-Kanal zu sehen (bitte zuerst Videobeschreibung lesen).

Hier noch ein Nachbericht.