Selbstverständnis

Warum Kritische Kommunikationswissenschaft?

Kritische Kommunikationswissenschaft fristet in der deutschsprachigen Community zurzeit noch ein Schattendasein und findet eher in benachbarten Disziplinen sowie international statt. Durch die aktuelle Gemengelage im Mediensystem (Kommodifizierung, Ideologisierung, Arbeitsbedingungen, etc.) braucht es hier ein forschungsstarkes Netzwerk.

Unter Kritischer Kommunikationswissenschaft verstehen wir Forschung mit einem Bezug zu Gesellschaftstheorie und Kapitalismusanalyse, mit einem Fokus auf Eigentumsverhältnisse, Herrschaftsformen und Machtungleichgewichte, mit einem Verständnis von der historischen Gewordenheit gesellschaftlicher Verhältnisse und mit der Perspektive auf deren Transformation. Dabei legen wir Wert auf intersektionale und sozial-ökologische Gerechtigkeit. Hierzu forschen wir nicht isoliert, sondern möchten im Sinne einer engagierten Wissenschaft an gesellschaftlichen Debatten teilnehmen. Seit 2017 bietet das Netzwerk einen Raum für kritische wissenschaftliche Forschung und Lehre über Medien und Kommunikation.

Dabei treffen sich im Netzwerk verschiedene Theorietraditionen, unter anderem kritische Politische Ökonomie der Medien und der Kommunikation, die kritischen Cultural Studies, Marxismus, Frankfurter Schule, postkoloniale Theorien und rassismuskritische Perspektiven, postmoderne und queer-feministische Medientheorien, kritische Praxistheorie, aber auch kritische psychologische/psychoanalytische Ansätze. Auch viele aktuelle Initiativen wie Medienreformbewegungen, Non-Profit Free Open Access und Alternative Medien, Platform Cooperativism oder Fragen zu Free/Libre Open Source Software sind in diesem Kontext zu verorten.

Neben unserer individuellen Forschungstätigkeit geht es uns vor allem um den inspirierenden, produktiven und kooperativen Austausch untereinander. Im Fokus stehen für uns dabei die Weiterentwicklung des theoretischen Blickes auf Medien und Kommunikation sowie die konkrete Zusammenarbeit mit Initiativen aus dem politischen Aktivismus und der journalistischen Praxis. Dazu forschen und publizieren wir gemeinsam, veranstalten Seminare, Workshops und Tagungen und tauschen uns über aktuelle und wiederentdeckte Literatur aus (mehr dazu unter Aktivitäten und in unserem Blog.

Um die Perspektive der Kritischen Kommunikationswissenschaft auch in der universitären Lehre zu stärken, entwickeln wir geeignete Seminarpläne und Lehrkonzepte, die wir umsetzen, weiterentwickeln und gerne weitergeben.

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